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Samstag, 2. Dezember 2023 17:56

Romantisches Wochenende mit Sadisten

Ja, das war Clickbaiting. Sorry!

Vortrag von Lydia Benecke: Sadisten - tödliche Liebe in Ergolding

Wir hatten Tickets für Lydia Beneckes Vortrag "Sadisten: Tödliche Liebe" in Ergolding bei Landshut für Freitagabend. Normalerweise dauert die Fahrt dorthin etwa 1:15 Stunden, ist also quasi ein Vorort von München *hüstel* Aber das sind wir damals zu Martin Moder mit seinen Science Busters auch nach Ingolstadt gefahren. Nur dachte ich nach unserem letzten Vortrag bei Lydia, dass es sehr spät werden könnte und hatte vorsorglich ein Hotel, nämlich das Hotel Life Style gebucht, das ca. 10 Minuten mit dem Auto vom Veranstaltungsort Bürgersaal Ergolding entfernt ist. Nachdem es am Freitag dann wie irre zu scheien angefangen hat, war das wohl mehr als klug gewesen. Wir sind auch eine Stunde früher, also 16:00 Uhr losgefahren, denn bei diesen Witterungsverhältnissen plane ich gerne die doppelte Zeit ein. Gaaaanz kurz hatte ich überlegt, das Ganze abzublasen, aber dann hätten wir einen fantastischen Abend verpasst.

Die Fahrt war abenteuerlich, aber ich bin einfach ganz in Ruhe in angepasster Geschwindigkeit gefahren und wir kamen kurz vor 18:00 Uhr im Hotel an. Dort gab es auch ein Restaurant, in dem wir nach dem Check-In dann zu Abend gegessen hatten. Das Essen war hervorragend und es gab sogar ein äußerst leckeres Crème brûlée und alkoholfreie Cocktails. Das Zimmer war sehr ungewöhnlich, denn das Bett stand in der Mitte und am Fußende der Fernseher (den wir sowieso nie benutzen). Zum Bad hin war ein Fenster, das man durch einen Vorhang im Zimmer verdecken konnte.

Der Bürgersaal war riesig, aber die Stuhlreihen waren nur schätzungsweise zu 30% gefüllt, also etwa 200 Besucher. In der WGT 2018 hatte Lydia den Blauen Salon mit 200 Plätzen locker gefüllt und wir standen draußen mit noch zig anderen, die nicht mehr reingekommen waren. Aber das ist natürlich einmal im Jahr die geballte Zielgruppe. In Ergolding waren die meisten Leute sogenannte "Normis", oder manchmal sagen wir auch "Muggels" zu ihnen, nur vereinzelt konnte man Menschen als Goths erkennen, aber sehr dezent und unauffällig.

Der Vortrag war mal wieder der absolute Hammer. Lydia kann ohne Probleme 3:30 Stunden am Stück reden. Die halbe Stunde Pause war wieder in erster Linie für das Publikum, das ihr Buch Sadisten signieren ließ und das eine oder andere Foto machen ließ. Das passierte auch schon vor der Show, als ihr ominöser Fahrer eine Brezel aß und für Fotos immer kurz zu kauen aufhörte und in die Kamera lächelte. Profi halt :-) Ein Mädchen hat sogar ihr rosa-schwarzes Plüschkaninchen signieren lassen. Das war soooo süß!

Lydia hat ihren Bildungsauftrag vollends erfüllt. Jetzt wissen wir, warum Fifty Shades of Grey hochgradig problematisch ist, und das nicht nur, weil es BDSM so darstellt, wie sich Normis das vorstellen (ähnlich wie "Ostwind" das Pferdeleben so darstellt, wie sich das Normis vorstellen), wer Marquis de Sade ist, von dem das Wort "Sadismus" kommt, warum man es Menschen nicht ansieht, wenn sie Serienmörder sind (wie "Dexter") und dass das "DS" in "BDSM" auch noch eine Bedeutung hat. Wer noch mehr darüber wissen möchte, muss sich ein Ticket für eines ihrer Vorträge holen :-)

Es ist noch sehr spät geworden. Der Vortrag ging bis 23:30 Uhr, aber nachdem auch der Letzte ihr Autogramm erhalten hatte, wurden wir irgendwann quasi mit rausgekehrt. Wir mussten erst Mal unser Auto ausbuddeln. Und dann war ich echt froh, heil im Hotel angekommen zu sein und dass wir dort auch eine Tiefgarage hatten. Auf der Fahrt haben wir zwei ineinander verkeilte LKW gesehen, die sich auf einer Auffahrt zur Bundesstraße getroffen haben. Witzigerweise hatten Bekannte von uns im gleichen Hotel gebucht, allerdings mussten sie durch den Nachteingang, dessen Vordach den Schneemassen nachgab und halb eingestürzt war. Was für ein Abenteuer! Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Vollkommen aufgedreht von dem tollen Abend haben wir dann noch eine Room Party bis 2:30 Uhr gemacht. Da kam schon richtiges Confeeling auf.


Nachdem ich wie ein Stein geschlafen hatte, bin ich 8:15 Uhr wieder aufgewacht. Auf das Frühstück hatte ich mich sehr gefreut, denn es hatte einen guten Ruf. Und dem wurde es auch gerecht, denn ich habe noch nie so liebevoll angerichtetes Rührei gegessen. Und auf einer Etagere gab es allerlei Süßes mit und ohne Schokolade und kleien Gläschen mit Mousse au chocolat. Getreu dem Motto, dass ich nur Kalorien esse, die auch schmecken, genoss ich jeden Bissen. Sollten wir mal wieder in Landshut sein, dann werden wir wieder im Life Style einchecken.

Die Heimfahrt war dann abenteuerlich. Beim Tanken füllte ich gleich mal Frostschutzmittel nach, dann holten wir beim Edeka noch ein paar Kleinigkeiten und Karotten für Felix und dann machten wir uns auf die Schlittertour heimwärts. Bei dem Dauerschnee kam der Winterdienst natürlich nirgends hinterher. Der Edeka hatte auch ab 14:00 Uhr geschlossen und in den Social Media wurden zig Schneefotos gepostet. Auf der Fahrt haben wir sechs oder sieben PKW gesehen, die von der Fahrbahn abgekommen waren und drei LKW, die auch irgendwie schief rumstanden. Wann kapieren die Leute es endlich, dass Winterreifen physikalische Gesetze nicht außer Kraft setzen? Ich bin jedenfalls nie schneller als 80 km/h gefahren.

Ursprünglich hatte ich vor, nochmal in den Stall zu fahren, nachdem ich Florian zu Hause abgesetzt habe, aber bei den Witterungsverhältnissen haben wir unsere Pläne geändert und sind auf dem Heimweg kurz im Stall vorbeigefahren und haben nur geschaut, ob es Felix gut geht und die Karotten abgeliefert. Als wir dann endlich zu Hause angekommen waren, war ich heilfroh, dass nichts passiert ist. Wenn es nicht sein muss, sollte man bei solchen Bedingungen lieber zu Hause bleiben.

63 Fotos

Themen: Lydia Benecke | Pferde/Reiten | Halloween/Gothic | Fotografie | Auto | Zeugen Kühlwaldis | Eigenes Pferd Felix
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Donnerstag, 30. November 2023 16:29

The Expanse (Prime)

Ich hatte vor Jahren den ersten Versuch gestartet, "The Expanse" anzuschauen, aber bereits die erste Folge hat mich abgeschreckt. Damals war sie mir zu gewalttätig. Da ich psychisch etwas labil war, wollte ich mir das nicht antun. Allerdings hat die Serie von verschiedenen Seiten großes Lob erhalten, so dass ich ihr nun, da es mir wieder etwas besser geht, eine zweite Chance gegeben habe.

Mir hat sie sehr gut gefallen, auch wenn jede Staffel irgendwie eine neue Richtung eingeschlagen hat und ihren eigenen Storybogen hat. An manchen Staffeln sieht man auch etwas die Einschränkung im Budget. Aber im Großen und Ganzen hat es mir gefallen die Reise der Protagonisten durch unser Sonnensystem und dann darüber hinaus zu verfolgen. Besonders emotional aufgewühlt hat mich natürlich die Mutter-Sohn-Beziehung von Naomi und Filip. Aber auch sonst gab es sehr viel Zwischenmenschliches und Drama, was "The Expanse" zu einer sehr spannenden und unterhaltsamen Serie machte.

Zu kritisieren gibt es natürlich auch etwas. Ich habe ein wenig den roten Faden vermisst, insbesondere bei den Richtungswechseln in jeder Staffel. So ist mir nicht so ganz klar, was aus dem mysteriösen Protomolekül geworden ist. Die letzte Staffel war insofern heftig, weil es ein wenig an "Friedhof der Kuscheltiere" erinnerte. In letzter Konsequenz wurde nicht gezeigt, wie sich die Menschheit hier "weiterentwickeln" könnte, darüber war ich aber recht dankbar. Es war auf jeden Fall sehr viel Raum, um in Gedanken die Geschichten fortzuentwickeln.

Themen: Science Fiction | Serien
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Mittwoch, 29. November 2023 20:19

Drag Race Germany - Staffel 1 (Paramount+)

Ich habe die Show Drag Race Germany angeschaut. Der Konkurrenzkampf und die Affektiertheit fand ich nicht so schön. Nicht umsonst wird der Cosplay Contest auf Conventions immer öfter durch den Catwalk ersetzt, um den Konkurrenzkampf gegen einfach nur Spaß einzutauschen. Aber die Affektiertheit gehört wohl bei Drag einfach dazu.

Was mir aber sehr gut gefallen hat, waren die Mitschnitte von Gesprächen und die Interviews der Teilnehmer, die ihre Erfahrungen als Heranwachsende - auch in Bolivien oder Brasilien - und ihre persönlichen Geschichten geteilt haben. Das hat mir mehr als einmal die Tränen in die Augen getrieben. Was für wundervolle Menschen haben an dieser Show teilgenommen!

Thema: Serien
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Dienstag, 28. November 2023 22:11

Nachgebloggt

Ich habe mal wieder nachgebloggt:

Thema: unterwegs
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Freitag, 24. November 2023 22:52

Trekdinner im November

Mir war heute schon den ganzen Tag etwas schlecht. Oft kommt sowas auch von meinen Gallensteinen, aber es könnte auch eine Lebensmittelvergiftung gewesen sein. Jedenfalls hatte ich nur eine Cola bestellt, aber selbst die nicht austrinken können. Zu Essen habe ich auch nichts bestellt.

Es war wieder volles Haus. Jürgen hat erzählt, dass die Qualität vom Essen im Portugal wieder deutlich besser geworden ist. Das werde ich das nächste Mal zum Weihnachtstrekdinner testen. Melli hat Ü-Eier ausgepackt. Und Daniel hat versucht, Badeentchen an den Mann zu bringen.

Weil mir immer schlechter wurde und ich auch später nichts zu Essen bestellen wollte, sind wir dann früher nach Hause gefahren. Ich bin auch sofort ins Bett gekippt.

Themen: Meine Sonderanfertigung Florian | Trekdinner | Sonnenstrahl | Fotografie
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Montag, 20. November 2023 20:15

Homöopathie

Homöopathie ist keine Naturheilkunde.

Man überlässt eher die Heilung der Natur und hofft, dass diese damit erfolgreich ist.

Thema: Dialoge
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Sonntag, 19. November 2023 16:36

Erika-Fuchs-Haus

Heute waren wir im Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach an der Saale. Auf dem Weg dort hin habe ich im Vorbeifahren Emil Erpel gesehen, den haben wir uns dann noch aus der Nähe angeschaut, weil nach dem Museumsbesuch wäre es schon dunkel gewesen. Die Ausstellung ging viel über Dr. Erika Fuchs, die mit ihren Übersetzungen und Eindeutschungen großen Einfluss auf die Welt von Donald Duck und Co. genommen hat.

Es gab einen interessanten Film über die Geschichte der Comics und viele kleine Fernseher, wo man noch tiefer einsteigen konnte. Ich war völlig irritiert, dass Mark Benecke in einem Interview über Comics und Gesellschaft geredet hat.

Am meisten Spaß gemacht hat mir das Bad in Talern. Und ich habe wieder etwas gelernt, nämlich dass mein Lieblingszeichner Don Rosa Daisy Duck komplett ignoriert hat. Im Shop gab es keine Don-Rosa-Bände, nur in der Bibliothek. Die habe ich sortiert. Dafür habe ich einen Marsupilami und eine Idefix-Müslischale erstanden. Farid war ganz begeistert von den Eisenherz-Comics.

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Themen: Familienbande | Meine Sonderanfertigung Florian | Farid | Noah | Disney
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Sonntag, 29. Oktober 2023 20:52

TimeLash VII

An diesem Wochenende bin ich zumindest am Samstag wieder in meine Rolle als Petronella Osgood geschlüpft und habe die Time Lash VII in Kassel besucht. Dort haben wir einige Freunde aus der LGT- und Zeugen Kühlwaldis-Bubble getroffen. Wir haben erfahren, dass es Doctor Who bald auf Disney+ geben wird.

Die Gäste haben mich nie so sehr interessiert, weil es meist Synchronsprecher oder Nebendarsteller auch aus den älteren Serien vor dem neuten Doctor sind. Das ist aber nichts Schlechtes, denn man kann mit ihnen wunderbar am Autogrammtisch plaudern und auch sonst ist das eine eher kleine, gemütliche Con. Der Vorteil ist, dass es nicht so überlaufen ist, der Nachteil natürlich, dass nicht die ganz großen Stars kommen. Trotzdem haben sie auf ihren Panels tolle Geschichten zu erzählen.

Ich fand es großartig, wie Schauspieler und Synchronsprecher Michael Schwarzmaier die Deutsche Synchro gelobt hat. Mich macht es auch immer traurig, wenn die Leute die deutsche Synchronisation so beschimpfen und sich damit brüsten, immer nur im Original zu schauen. Dabei muss man sich nur mal einen amerikanischen Spielfilm im polnischen Fernsehen anschauen, dann weiß man, wie großartig die deutsche Synchro ist mit der Lippensynchronität und den gut ausgesuchten Stimmen etc.. Was eigentlich wirklich immer aufstößt, so ist das das unrealistische Gesieze bis zum ersten Kuss. Und meist wird noch nicht einmal dann geduzt. Außerdem sprach Michael Schwarzmaier von der Konkurrenz KI. Er meinte, für 500.000 Euro würde er einer KI vielleicht eine Stimmprobe geben. Aber wenn der komplette Schauspieler gescannt wird und dann seine Dienste nicht mehr gebraucht werden, dann ist das wie das eigene Grab schaufeln. Warum sollte man sowas tun? Und wenn dann nur für drölfzig Fantastilliarden.

Ich habe auch etwas Neues gelernt. Bei dem Vortrag über Bezüge von Doctor Who auf reale Ereignisse der Geschichte erzählte Dr. Rebecca Haar davon, dass Agatha Christie einmal für 11 Tage auf mysteriöse Art und Weise verschwunden war. So etwas finde ich einfach genial und das ist auch einer der Gründe, weshalb ich ein kleiner Whovian bin.

Yasmin Bannerman erzählte, dass die härteste Zeit für einen Schauspieler die ruhigen Zeiten zwischen Engagements sind. Sie hat dafür einen guten Rat an ihre Kolleginnen: Don't destroy yourself, stay creative. Und Sophie Aldred hat mehr Geld mit ihren Bloopers als mit ihrer Schauspielerei verdient.

Der Kostümwettbewerb war auch ein Coswalk, um den Konkurrenzgedanken rauszunehmen und den Spaß in den Vordergrund zu stellen. Es war wundervoll und so viele tolle Menschen waren auf der Bühne und haben ihre Kunstwerke präsentiert. Und es war auch sehr inklusiv. Und zur Closing wurde mal eben das Publikum mit einbezogen, denn ein spontan seit Samstag trainierter Chor hat die Titelmelodie gesungen. Es war so großartig, der absolute Wahnsinn! Kurz bevor wir rausgekehrt wurden, habe ich noch jemanden gefragt, welche Haarfarbe sie benutzt hat und wie lange sie diese hat einwirken lassen, weil ihre Haare wirklich so wunderschön blau geworden waren, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es stellte sich heraus, dass sie beim Friseur gewesen war. Naja, inzwischen habe ich in Foren gelesen, dass manche directions sogar zwei bis drei Stunden einwirken lassen. Beim nächsten Mal dann...

Am Samstag waren wir in der großen Gruppe zu acht mit den LGTlern und Flauschhäuflern im MONOS. Ich hatte nur für sieben reserviert, weil sich jemand spontan angeschlossen hat, aber die Dame, die uns die Plätze zugewiesen hat, konnte ein wenig zaubern, denn der Laden scheint echt sehr beliebt zu sein und war proppevoll. Aber es war auch superlecker und es gab sogar Süßkartoffelpommes.

Am Sonntag waren wir lecker zu Kaffee und Kuchen im Café Himbeerblau mit unseren Flauschis, auch einfach weil uns der Name so gut gefallen hatte. Und Abendessen gab es dann nur noch für Florian und mich im Restaurant Regenbogen, ebenfalls weil uns der Name gefallen hatte. Alle anderen waren bereits auf der Heimreise, aber sie hatten es auch nicht so weit wie wir. Zum krönenden Abschluss haben wir dann noch eine letzte Runde Billard im Bibliothekszimmer des Hotels TRYP by Wyndham gespielt. Das hatte mir beim letzten Mal so gefallen, und da wir erstens eher nicht so schnell wieder auf eine Time Lash gehen und zweitens diese in Zukunft aus Kostengründen in Groß-Umstadt stattfinden wird, werden wir wohl nicht wieder in diesem Hotel übernachten.

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Themen: Meine Sonderanfertigung Florian | Freunde | Conventions | Science Fiction | Fotografie | Zeugen Kühlwaldis | LastGeekTonight (LGT)
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Sonntag, 8. Oktober 2023 22:37

Podiumsdiskussion im Drachenwinkel

Nachdem wir ausgecheckt haben, sind wir mit Freunden im Fredrik sehr lecker Frühstücken gewesen.

Danach sind wir zum Drachenwinkel in Dillingen gefahren und gut einen Parkplatz gefunden. Nachdem einige Leute, die gestern schon beim Jahreskongress gewesen sind, heute zum Drachenwinkel gekommen waren, hatte Christian von Aster das Programm ein klein wenig umstricken müssen, damit es nicht zu viele Überschneidungen gibt. Bei seiner Ankündigung wurde gesagt, dass er leider weg musste und eine Vertretung geschickt hätte. Ich bin glatt drauf reingefallen, denn es kam Dr. Astersen.

Der erste Vortrag war eine Erklärung, was Parakrytozoologie eigentlich ist. Dann führte er ein Gespräch mit Dr. Meyer-Hübschlieb und Herrn Udlovitcz, das die gleichen Inhalte vom Vortag enthielt. Es war sehr lustig, weil alle Angst hatten, dass der Nelkensaugdrüssling aus seinem Behältnis ausbüchsen könnte, da dort kein Deckel drau fwar. Ich habe mich nicht getraut zu fragen, ob Herrn Udlovitcz auch Nelkensaugdrüsslinge bekämpfen könnte, falls es aus dem Glas entkommt. Es kamen auch sehr aggressive Fragen aus dem Publikum, aber ich hatte den Eindruck, dass das so geplant war.

Viele hatten Pizza bestellt, aber da wir nicht mitbekommen hatten, dass es eine Bestellung gab, mussten wir mit tropfendem Zahn zuschauen. Florian hat einige Bücher gekauft. Ich habe weder das Kaninchen, noch das weiß-graue Pferdchen, noch den schwarzen Oktopus gekauft. Nur ein Buch, das mir vom Coverdesign her gefallen hat. Mal sehen, ob ich es jemals lesen werde.

Christian hat fleißig signiert. Eigentlich Wollte er auch was essen, und war sehr erleichtert, dass es so gut gelaufen ist. Innerlich hatte er bei der Technik im Hirsch geschwitzt. Das scheint dort aber öfter vorzukommen, hat jemand erzählt.

Wir haben dann in unserem neuen Hotel ganz ruhig am Rand eines Gewerbegietes gegessen. Aber das war nicht so toll. Meine Tagliatelle waren zu salzig und Dosenmais, Dosenchampignons und die gleichen Karotten- und Zucchinistreifen wie im Vorspeisensalat darübergekippt. Ich habe nur die Hälfte essen können.

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Samstag, 7. Oktober 2023 22:25

Jahreskongress der Parakryptozoologischen Gesellschaft

Eines der skurrilsten Erlebnisse war unser Besuch des 64. Jahreskongresses der Parakryptozoologischen Gesellschaft, der in diesem Jahr erstmalig für die Öffentlichkeit zugänglich war. Man darf sich das etwa wie ein Alternate Reality Game vorstellen, denn die Parakryptozoologische Gesellschaft gitb es natürlich nicht wirklich. Sie ist aus der Fachgruppe Parakryptozoologie erwachsen, die alle zwei Monate einen Vortrag im Naturkundemuseum Leipzig einen Vortrag hält.

Ich hatte den Wecker versehentlich auf 9.00 Uhr statt auf 8.00 Uhr gestellt, weshalb wir spontan doch mit dem Auto gefahren sind und glücklicherweise direkt schräg gegenüber eine Parkplatz ergattert haben. Die Höchstparkdauer vor unserem Hotel wären ohnehin nur drei Stunden gewesen, und das ominöse Parkticket lösen via SMS wollte ich nicht ausprobieren. Als wir vor dem Festsaal Zum Hirsch ankamen, waren wir nicht die Einzigen im Laborkittel, aber auch andere Gleichgesinnte im Steampunk-Look oder einfach nur viktorianisch gekleidet warteten bereits auf Einlass. Da wir im Hotel kein Frühstück bekommen haben und ich mit meinem schmerzenden, linken Knie nicht richtig laufen konnte, besorgte mir mein Schatz Florian im nahegelegenen Biomarkt etwas Gebäck. Personen, die für ihr Erscheinen bezahlt wurden, durften dann zum Nebeneingang bereits hinein, die für ihr Erscheinen bezahlt hatten, mussten warten, bis der Einlasszeitpunkt gekommen war.

Die Wände des Etablissements waren dunkel vertäfelt und überall standen Sofas und Sessel mit dunklem, roten Leder bezogen, als kämen sie direkt aus der Wohnung von Lydia. Nachdem die Gästeliste abgehakt wurde und die Bändchen verteilt, setzten wir uns an einen der Tische und warteten auf Ines und Dings sowie zwei weiteren Zeugen Kühlwaldis. Dass ich Petronella Osgood von Doctor Who darstellen sollte, hat niemanden wirklich interessiert. Zunächst gab es wie bei jeder guten Veranstaltung ein paar technische Probleme, die innerlich Schweißperlen trieben, aber gut überspielt wurden mit einem improvisierten Komik-Programm, dass man doch besser mehr Geld in einen richtigen Techniker hätte investieren sollen, statt nur dem Hausmeister zu vertrauen.

Das Programm wurde von Freunden und Künstlerkolleginnen von Christian von Aster gesaltet. Jeder hatte seine Rolle und Hintergrundgeschichte. So erzählte Frau Dr. Ebermann-Schlingwurtz, geschiedene Trottenham, ausführlich die Geschichte des Kopulariums, das eng verwoben war mit der kurzen Geschichte ihrer Ehe, gespickt mit Seitenhieben gegen ihren Ex-Mann. Das war saukomisch. Herr Niederhammer befand sich im Rechtsstreit mit der Gesellschaft, da er seinen Mitgliedbeitrag nicht bezahlt hatte, referierte trotzdem über den helvetischen Drachen. Frau Prof. Dr. Gramwankler erzählte von der leidyschen Flammenechse, hatte aber wegen ihrer elektronischen Fußfessel nur eingeschränkte Bewerungsfreiheit.

In der Mittagspause gab es belegte Baguettes, aber das Buffet war innerhalb kürzester Zeit leergefuttert. Wir hatten zu viel Zeit mit Gruppenfotos verplempert. Ich begnügte mich dann mit Joghurt und einer Banane, doch dann kamen noch ein paar Baguettes nachgereicht. Mit meiner blauen Haarfarbe got2be war ich nicht so zufrieden, aber Ines gab die Empfehlung ihrer Tochter weiter, dass ich das nächste Mal dircetions probieren sollte.

Nach dem Mittagessen wurden uns weitere Wesen vorgestellt, die dermaßen ausgestorben waren, dass sie vermutlich nie existiert haben. Herr Dr. d'Calibre wollte uns nicht verraten, wo die 9 Millionen (Währung wurde ebenfalls nicht verraten) Forschungsgelder abgeblieben waren. Dafür bekamen wir seine Nacktbilder im finnischen Playgirl zu Gesicht. Und was wären Säbelzahn-Silberfischchen, wenn es nicht den dazu passenden Kammerjäger gäbe? Mit schnöden Einhörnern gab sich hier niemand ab, aber die gehören eh in ein anderes wissenschaftliches Feld, nämlich der Krypotozoologie.

In der Kaffeepause gab es für jeden Tisch einen großen Teller mit kleinen Kuchenstücken, damit man möglichst viel probieren konnte. Wir machten uns dann darüber lustig, dass sich im Kaffee von Wahrsagercheck deshalb so viele gemahlene Kaffeebohnen tummelten, weil man wollte, dass er aus dem Kaffeesatz las.

Das Nachmittagsprogramm musste aufgrund dreier Corona-Ausfälle kurzfristig umgestaltet werden. Statt dem inwendigen Saupudel von Dr. Bimbam (verkörpert von Der Buddler) gab es ein Video von Dr. Wolf, der der Technik nicht ganz so mächtig war, über Parakryptokulinarik. Und statt Alexa und Alexander Waschkau vom Hoaxilla-Podcast kam Eherpaar Wunderlich-Schönborn, um uns über die Parakryptorobotik aufzuklären. Das war höchst interessant, aber ich glaube, dass die beiden Hoaxis absichtlich außer Gefecht gesetzt wurden, damit nicht ans Tageslicht kommt, dass es die Kryptozoogogische Gesellschaft gar nicht wirklich gibt, denn die beiden räumen immer wieder gerne mit Mythen auf.

Nach weiteren Programmpunkten inklusive explosivem Anschauungsmaterial der wüsten Sprengmaus gab es dann ein reichhaltiges Buffet zum Abendessen, alles sehr lecker, was das etwas enttäuschende Mittagsbuffet mehr als ausglich. Danach konnte ich wirklich nichts mehr essen.

Das unterhaltsame Abendprogramm strapazierte nochmal unsere Lachmuskeln, als alle Wissenschaftler in einer Talkshow Rede und Antwort stehen mussten, Frau Dr. Ivanovic im grünen Federkleidchen den Balztanz des fleischfressenden Feuerpfaus rekonstruierte und am Ende noch ein Doktortitel aberkannt und anschließend in einer Tombola weiterverliehen wurde.

Zum Abschluss riss uns Christian von Aster (alias Dr. Astersen) aus der fantastischen Parallelwelt zurück in die Realität. Wir ließen mit unseren Freunden von den Zeugen Kühlwaldis den Abend ausklingen und holten uns noch das obligatorische Autogramm auf dem Fußplättchen der Lego-Mini-Figur. Christian von Aster bringt mit seinen Werken einfach immer ungeheuren Spaß. Das Hörbuch zu "Troll" hatten wir auf der Autofahrt nach Saabrücken gehört, das ist einfach so wundervoll geschrieben und so eine wunderbare, herzerweichende Geschichte, das macht einfach Lust auf mehr.

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Florian hat dazu ebenfalls gebloggt, eine umfangreiche Linkliste.

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10.07.2022 13:01 Clicks: 36445

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