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Thema: Interessen/Titanic

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Montag, 14. April 2025 23:59

Rosenheim Lokschuppen: TITANIC Die Nacht des Untergangs

... oder auch...

Nachts im Museum

Montag und Dienstag hatten wir Urlaub, weil wir uns zu der nerdigen Veranstaltung "TITANIC Die Nacht des Untergangs" angemeldet hatten. Also sind wir heute Nachmittag nach Rosenheim gefahren. Erst haben wir die Ausstellung im Schweinsgalopp angeschaut, weil wir nur bis 17:00 Uhr dazu Zeit hatten. Danach sind wir im Duschl-Bräu essen gegangen, wo wir bei schönstem Wetter im Biergarten sitzen konnten. Zurück in unserem Hotel Tryp by Wyndham haben wir uns dann in Schale geworfen. Mein Herz des Ozeans kam endlich mal zum Einsatz. Dazu hatte ich passende Ohrringe. Damit das Schmuckstück, ein altes Familienerbstück von meiner Ururururgroßmutter, die als 12jährige mit der Titanic untergegangen ist, ein hübsches Film-Merch, auch gut zur Geltung kommt, habe ich mich für mein schlichtes, schwarzes Abendkleid mit Samtbolero entschieden. Dazu royalblauen Nagellack, blauen Lidschatten mit silbernem Kajal und einem royalblauen Samthaargummi. Florian hat sich auch in Schale geworfen und Tiberius hatte Frack und Schwimmflügelchen an. So niedlich!

Das Programm war dann ein klitzekleines bisschen chaotisch, aber so nerdig und es gab so tolle Besucher mit Kapitänsmütze, mit Frack, Gehstock und Chapeau Claque, Charleston Stirnband mit Federn und Perlenketten. Es war ein Fest!

19:00 Uhr war die erste Lesung von Christian von Aster (prinzipiell zeitgleich mit dem Einlass), der auch den Text für den Raum gesprochen hatte, in dem man sich in ein halbes Rettungsboot setzen und auf Leinwänden die Titanic beobachten konnte, der Boden mit Wellengang des Wassers beprojiziert. Im Gegensatz zur Heldenausstellung, wo man seine Stimme nur über die Kopfhörer hörte, kam sein Bass über Lautsprecher gut zur Geltung, so dass ich sie sofort erkannte. Er las eigene Werke, aber auch aus dem Buch "Der Untergang der Titanic" von Hans Magnus Enzensberger (Gedichte 1967-1978) die ersten Gesänge.

19:30 Uhr begann dann schon das Konzert ein Stockwerk weiter oben des White Star Line Quintets, die u.a. auf dem Piano des Schwesterschiffs Olympic spielen. Wir haben leider nur eine halbe Stunde zugeschaut/zugehört. Aber es war wirklich großartig! Sie haben aber bis nach 22:00 Uhr gespielt mit kleinen Pausen.

Per Mail hatte ich uns zur Führung durch Dr. Jennifer Morscheiser (Museumsleiterin) um 20:00 Uhr angemeldet. Auf der Website stand etwas von 20:15 Uhr, weshalb wir die ersten drei Minuten verpasst hatten, und auch nur weil wir das Konzert früher verlassen hatten, weil wir nochmal zum Schließfach wollten. Wegen dem Konzert konnten wir auch nicht in die oberen Räume zur Führung, aber das machte nichts, wir sind dann einfach durch die Geheimtüren im Erdgeschoss in den anderen Ausstellungsteil gelaufen. Dr. Morscheiser hatte sich standesgemäß gekleidet in einem hellblauen, hochgeschlossenen Kleid mit weißer Spitze, einem passenden Hut mit weißen Straußenfedern, die damals absolut in Mode waren, einer weißen Spitzenhandtasche und weißen Schuhen, die recht bequem sind. Für mein Steampunk-Outfit habe ich solche Schuhe in braun. Eigentlich hatten sie mit 30 Nerds für diese Nacht gerechnet, aber es gab einen deutlich größeren Zulauf, so dass das Museum diese Nacht aus allen Nähten platzte.

Die Führung war fantastisch. Ich hatte schon Angst, dass mir in den Stunden langweilig werden würde. Man durfte sich eine Führung aussuchen, insgesamt gab es vier Führungen von der Lokschuppen-Crew oder auch von Günter Bäbler, dem Vorstand des Titanic-Vereins Schweiz/Swiss Titanic Society. Wir wollten natürlich zu Dr. Morscheiser, die wir zur Kohlrabenschwarz-Lesung am 22. September 2024 im Lokschuppen kennengelernt hatten. Sie hat fantastische Geschichten erzählt über exorbitante Versicherungssummen, Zollbürokratie und Einzelheiten der originalen Ausstellungsstücke, die zum Teil von Überlebenden der Titanic stammten, zum Teil aber auch von den Schwesterschiffen Olympic und Britannic. Der Besuch im Lokschuppen lohnt sich wirklich für Titanic-Fans. Dieses Jahr ist das 40-jährige Jubliäum des Fundes auf dem Meeresboden, weshalb es gleich mehrere Ausstellungen in Deutschland zu dem Thema gibt. Wirklich gelobt wurde jedoch nur die Ausstellung in Ludwigsburg, die ab November nach Potsdam kommt. Vielleicht schaffen wir es da auch noch hin. Außerdem wurde das Ulster Transport Museum in Belfast (Irland) empfohlen.

Um 22:00 Uhr gab es die zweite Lesung mit Christian von Aster mit weiteren Gesängen von Enzensberger. Er musste ziemlich gegen das Konzert ansprechen, was trotz Mikrofon und Lautsprecher nicht ganz einfach war. Wir haben mit ihm anschließend noch etwas geplauscht an der frischen Luft, was bei den Temperaturen kein Problem war. Er ist gerade sehr viel unterwegs, letzt auf der Leipziger Buchmesse und auf kleineren Cons.

Um 23:00 Uhr gab es in dem kleinen Bistro eine Bohnensuppe nach einem alten Rezept. Die war sehr lecker, auch wenn ich Witze darüber machte, ob es so eine kluge Idee ist, den Leuten Bohnensuppe zu geben, wenn sie anschließend in einem Raum über mehrere Stunden eingepfercht sein werden.

Denn um 23:30 Uhr begann dann der Höhepunkt des Abends. Wir versammelten uns wieder in dem Projektionsraum, ein paar Leute saßen in dem halben Rettungsboot, andere auf Stühlen (wir hatten auch Glück, dass wir noch zwei freie Stühle angeboten bekamen) oder den Klapphockern und verfolgten den Untergang der Titanic in Echtzeit. Wir hatten Audioguides erhalten, wie man sie auch für die Ausstellung ausleihen kann. Günter Bäbler von der Swiss Titanic Society kommentierte alles mit seinem Fachwissen über Schwimmgürtel (noch nicht Westen), Rettungsboote, Schiffsschrauben und wie Personen die letzten Stunden an Bord erlebten. Mein Gerät war leider defekt, aber ich hatte Glück, dass ich noch ein Austauschhörer bekommen konnte. Um 0:30 Uhr leerte sich der Saal ein wenig, danach blieben aber die Meisten bis zum bitteren Ende. Zwischendurch gab es noch Kommentare von der "Wracklady" zu James Camerons Film. Er hat erstaunlich auf Details geachtet, z.B. welches Fahrzeug sich an Bord befand, wie der Sternenhimmel in jener Nacht am Untergangsort ausgesehen hatte, aber ein paar Mal hat er auch aus dramaturgischen und anderen Gründen etwas gebogen. Die dritte Klasse war beispielsweise nicht mit Gittern von den oberen Klassen getrennt, sondern lediglich durch Hinweisschilder, dass es verboten war, in die zweite oder dritte Klasse hochzugehen. Die letzten 20 Minuten wurden dann nicht mehr kommentiert. Die Animation war zwar mit nicht weiter animierten, anonymisierten Menschengestalten in schwarz, dennoch bekam ich eine Gänsehaut, als sich der Bug aufrichtete und viele Menschen hinabfielen und anschließend im eiskalten Wasser trieben. Es wurde nur Musik gespielt und auf menschliche Stimmen verzichtet, die hatte ich aber noch aus dem Film "Titanic" im Ohr.

Mit diesem Gefühl fielen wir nebenan in unser Hotel ins Bett. Wir werden noch zu Nachteulen.

Auch wenn dies ein einmaliges Event war, lohnt sich der Besuch im Lokschuppen. Wir werden sicher nochmal hingehen, um die Teile in Ruhe anzuschauen, für die wir in dieser Nacht keine Zeit mehr gefunden haben. Vielen Dank für dieses einmalige, hautnahe, unvergessliche Erlebnis!

Das Foto zeigt eine Ausstellungsfläche in einem Museum, das sich mit der Geschichte der Titanic befasst. Im Vordergrund ist groß das kunstvoll verzierte Logo der „White Star Line“ auf den dunklen Boden gemalt – in goldener Schrift und Ornamentik. Im linken Bildbereich befindet sich ein glänzendes Holzklavier auf einer kleinen schwarzen Plattform. Rechts daneben sind verschiedene Teile der originalen Titanic-Inneneinrichtung ausgestellt, darunter ein Türrahmen, Spiegel und weitere hölzerne Elemente. In der rechten Bildhälfte sieht man beleuchtete Vitrinen mit Exponaten, darunter Geschirr und persönliche Gegenstände. An der Rückwand werden in einer Grafik die Klassenstruktur der Passagiere erklärt. Die gesamte Szene ist dezent ausgeleuchtet und vermittelt eine ruhige, würdige Atmosphäre.

Das Foto zeigt eine Ausstellungswand in einem Museum zur Titanic. Auf der linken Wandseite ist ein großformatiger, detailreicher Querschnitt des Schiffs dargestellt. Die Titanic ist in mehreren Decks geöffnet gezeigt, mit zahlreichen Räumen und Frachtbereichen. Aus den vier Schornsteinen steigt animierter, blauer Rauch auf, was dem Schiff ein lebendiges Aussehen verleiht. Rechts an der Wand steht in großen roten Buchstaben der Titel: „DAS WAR AN BORD – Fracht und eine Menge für Unterwegs“. Darunter sind zahlreiche Gegenstände aufgelistet und grafisch dargestellt, die auf der Titanic transportiert wurden, darunter Champagnerflaschen, Tee, Spiegel, Klaviere, Autos, Post, Wein und viele weitere Waren. Im Raum stehen zwei interaktive schwarze Infoterminals mit blauen Bildschirmen. Die Beleuchtung ist gedimmt und betont gezielt die Exponate an den Wänden.

Florian und Sandra im Duschl-Bräu

Ein Plüschspielzeug in Form von „Grogu“ (auch bekannt als Baby Yoda) aus der Star-Wars-Serie „The Mandalorian“ sitzt auf einem Schoß. Es trägt ein schwarzes Nadelstreifen-Sakko mit weißem Hemd und Fliege sowie bunte Schwimmflügel mit bunten Mustern.

Christian von Aster vor einem Mikrofon. Er trägt ein blaues Hemd und eine braune Weste und Sakko.

Ein Geiger im Frack, eine Cellospielerin im schwarzen Kleid mit Pailletten, eine Dame mit schwarzem Minikleid am Piano der Olympic aus mittelbraunem Holz mit goldenen Verzierungen. Vorn eine Kamera, die das Konzert aufnimmt.

Christian von Aster, Sandra und Florian vor der Fotowand mit der Titanic auf dem Meer bei Sonnenschein. Rechts oben die Aufschrift „TITANIC - Ihre Zeit. Ihr Schicksal. Ihr Mythos. Lokschuppen Ausstellungszentrum Rosenheim“

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Donnerstag, 13. März 2025 22:37

Lesung Christian von Aster in Langquaid

Mit Plänen ist das so eine Sache. Die können auch mal durchkreuzt werden. Ursprünglich hatten wir geplant, dieses Wochenende nach Leipzig zu fahren und das Podcast-Festival "Leipzig Lauscht" zu besuchen. Allerdings mussten die Hoaxis kurzfristig absagen, was leider noch nicht auf der Website steht. Zwar hätte uns auch der Programmpunkt c't Uplink interessiert, aber letztendlich kennen wir die anderen Podcasts nicht und sind auch nicht auf der Suche nach neuen Podcasts. Jedenfalls haben wir das kostenlos stornierbare Hotel nun freigegeben und lassen die günstigen Early Bird Tickets für Samstag verfallen. Wir haben ein Wochenende gewonnen (und schon wieder zwei Programmpunkte stattdessen geplant).

Auf der Fahrt nach Leipzig hatten wir jedoch einen Zwischenstop in Langquaid geplant, wo Christian von Aster eine Lesung in der Bücherei abhielt. Auf die haben wir nicht verzichtet, einerseits weil schön, andererseits weil das Hotel schon bezahlt war. Und eine Stunde Autofahrt (wenn ich nicht mal wieder das Navi falsch interpretiere) ist jetzt auch okay.

Es war ein sehr schöner Abend, auch zum Thema Tod. Aber Christian von Aster hat auch hier mit seiner Wortkunst und seinem Humor daraus einen wundervollen Abend gemacht. Ich bewundere das. Ich komme kaum zum Lesen von echten Büchern aus Papier, weshalb für mich Christian am besten live oder als Podcast/Hörbuch funktioniert. Aber das beruht auch auf Gegenseitigkeit. Als Christian während Corona keine Lesungen mehr halten konnte, ging es ihm nicht gut. Aber seine treuen Fans auf Patreon haben ihm deshalb nicht den Rücken gekehrt, als er eine Zeit lang kaum in der Lage war, seinen geilen Scheiß zu machen und zu teilen, sondern haben ihn durch die dunkle Zeit getragen. Was für eine wundervolle Community.

Er wird auch auf der Leipziger Buchmesse sein, bei der Veranstaltung "Die Nacht des Untergangs" während der Titanic-Ausstellung im Lokschuppen und bald auch wieder in der kleinen, aber feinen Bücherei Langquaid. Und vielleicht schauen wir uns dann auch die Kinder-Nachmittags-Lesung an und lernen etwas über Käfer schubsen und dabei dreckig lachen.

Das Bild zeigt zwei Männer an einem Tisch mit Büchern und anderen Gegenständen in einem Raum mit rustikaler Holzdecke. Der Mann auf der linken Seite trägt eine schwarze und rote Kapuzenjacke mit der Zeichnung Gevatter Tod und dem Schriftzug Not today von Christain von Aster auf dem T-Shirt darunter. Er hält eine kleine Box in der Hand und scheint sich mit dem Mann auf der rechten Seite zu unterhalten. Der Mann auf der rechten Seite ist kahlköpfig, trägt eine Brille, einen schwarzen Rollkragenpullover und eine graue Weste. Er sitzt hinter dem Tisch, lächelt und greift nach einem Gegenstand. Auf dem Tisch liegen Bücher, Flyer, ein Tablet, mehrere Handys und bunte Süßigkeiten. Im Hintergrund sind ein Geländer mit Lichterketten sowie eine Treppe und eine Notausgangsbeschilderung zu sehen.

Ein kahlköpfiger Mann mit Brille, schwarzem Rollkragenpullover und grauer Weste liegt seitlich auf einem roten Sofa und hält ein Smartphone in beiden Händen. Er scheint konzentriert auf den Bildschirm zu schauen. Das Sofa steht in einem Raum mit einer schrägen Holzdecke. Auf dem Sofa liegt das Fotoobjekt, der Plüsch-Grogu namens Tiberius mit Redshirt und x-förmigen Wackelaugen, wodurch er aussieht, als sei er tod.

Das Bild zeigt ein weißes Gebäudeensemble mit traditioneller Giebelform in einer gepflasterten Platzanlage bei Nacht. Die Fassaden sind mit den Worten „MARKT“, „HOTEL“, „KAFFEEHAUS“ und „WEITBLICKADER“ beschriftet. Mehrere Fenster sind beleuchtet, während Laternen und Wandlampen warmes Licht auf den Platz werfen. Vor dem Gebäude stehen ein paar kleine Bäume, eine Bank und ein Fahrrad. Links im Hintergrund ist ein grünes Haus mit geschlossenen Fensterläden zu sehen, und der dunkle Nachthimmel bildet einen Kontrast zur beleuchteten Szene.

Das Hotel ist auf Streetview nicht zu sehen, dort befand sich zum Zeitpunkt der Erfassung noch eine Baustelle.

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09.01.2012 13:04 Clicks: 3222906

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