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Thema: Interessen/Quantentheorie

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Sonntag, 27. Juni 2021 21:01

Sandra schaut...

[Werbung - und nein, dafür bekomme ich kein Geld]


Twitch WildMics #FERNGESPRÄCH #067 - Esoterik

Bei dem Thema Esoterik hat Holm ab 1:20 h genau, weshalb die Quantenverschränkung/Fernwirkung im Markokosmos keine Rolle spielt und deshalb Esoteriker Quatsch erzählen, wenn sie behaupten, es wäre alles mit allem verbunden.

Bernd hat ab 1:32 h einen Interessanten Aspekt gebracht. In der Esoterik gibt es keine Zufälle. Das ist eben ein Umstand der Realität, mit dem manche Menschen wohl nur schwer leben können. Während Holm bei 1:34 h dann erklärt, dass einer der Hauptaspekte der Quantenmechanik ist, dass es den absoluten, unvorhersehbaren Zufall gibt. Wir haben keine endgültige Kontrolle!

Ab 1:43 h geht es um Ostheopathie und dass diese ebenfalls nicht wissenschaftlich belegt ist, weshalb man niemals zu einem Ostheopathen gehen sollte, der nicht auch Mediziner ist. Oha!


Die Anstalt vom 22. Juni 2021

In der Anstalt ging es um den zahnlosen Tiger Lieferkettengesetz. Simon Pearce war auch dabei. Da die EU-Vorgaben aber nicht erfüllt werden, muss hier sicher noch nachgebessert werden. Glücklich bin ich über das Gesetz auch nicht so wirklich, weil bei den Sub-Sub-Sub-Unternehmerschaften eine Nachverfolgung von Lieferketten fast unmöglich ist. Allerdings wäre hier vielleicht mal ein Ansatz, das Ganze transparenter zu machen, ein SChritt in die richtige Richtung.

Fairphone hat versucht die Lieferketten aufzudröseln, aber auch der Idealismus hat nicht ausgereicht, um jeden Rohstoff bis zu seinem Ursprungsort zu verfolgen, weshalb sie z.B. die Fair Cobalt Alliance (Link mit nervigen Popups) gestartet haben. Das Fairphone 3 gibt es derzeit ab 379,- Euro. Das deutsche Shiftphone ab 355,- Euro. Idealismus hat eben seinen Preis. Aber wenn ich mir anschaue, wieviel Geld die neue S-Klasse von Samsung oder iPhones kosten, dann ist das eigentlich gar nicht so viel.

Nach der Sendung wurde mir von der Mediathek-App im Smart-TV eine Doku vorgeschlagen, die ich dann auch gleich noch angeschaut habe:


Schokolade - Das bittere Geschäft

Die Doku ist verfügbar bis 28.02.2023 wegen der unsinnigen Depublizierung. Hier wird aufgezeigt wie krass der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist. Mir taten die Jungen leid, die illegal mit Glyphosat und ohne Schutzkleidung die Regenwälder an der Elfenbeinküste vernichten, damit die Kakao-Pflanzen den Boden auslaugen können. Andererseits ist es vielleicht besser, in diesen Plantagen zu arbeiten, als als Kindersoldaten missbraucht zu werden. Wenigstens gab es am Ende der Doku einen kleinen Hoffnungsschimmer, auch wenn ein Lehrer für 200 Schüler nicht ideal ist. Da ist noch sooooo viel zu tun.


Twitch WildMics #TODgequatscht #004 - Der Talk über den Tod - Zu Gast: !Dan Lateral

Diesmal war Dan Lateral aus der Morning Show zu Gast. Die habe ich noch nie gesehen, weil ich zu der Zeit meist Homeoffice mache und dafür keine Zeit habe. Er war früher Rettungsassistent. Er hat viele Geschichten erzählt, wie er dem Tod begegnet ist. Einer seiner ersten Einsätze führte ihn zu einer Familie, deren Kind gerade am Plötzlichen Kindstod gestorben war. Das war furchtbar. Was viele nicht wissen: Wenn zu Hause jemand verstorben ist und man den Rettungsdienst ruft, ist dieser verpflichtet, eine Reanimation zu versuchen, selbst dann, wenn es eine Patientenverfügung gibt. Diese darf nur ein Arzt bestätigen und erlauben, den Reanimationsversuch zu beenden. Sollte man also jemanden im Sterben oder soeben verstorben zu Hause haben, dann sollte man besser den Hausarzt anrufen, damit dieser den Tod feststellen kann, anstatt den Rettungsdienst.

Später wurde über das Einschläfern von Tieren gesprochen. Tierärzte sprechen von Euthanasie. Einschläfern ist auch keine gute Bezeichnung, auch "für immer eingeschlafen", weil Einschlafen eigentlich eine schöne Sache ist und am nächsten Morgen wacht man wieder auf. Meistens hat sich die Bezeichnung "über die Regenbogenbrücke gehen" eingebürgert.

Themen: Tommy Krappweis | Quantentheorie
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Donnerstag, 20. Mai 2021 20:14

Relativer Quantenquark - Holm Gero Hümmler

Von meinem immer weiter wachsenden Stapel mit ungelesenen Büchern, dem Pile of Shame, habe ich mir als nächstes das Buch "Relativer Quantenquark" von Holm Gero Hümmler ausgesucht. Irgendwie hatte ich gedacht, dass es das Potential hätte, mein Weltbild mal wieder über den Haufen zu werfen. Doch bereits das erste Kapitel zeigte mir, dass Holm hier eine ganz andere Sache anprangerte, als mir auf den ersten Blick in den Sinn gekommen war. Ich hatte beim Lesen der Bücher von John Gribbin über die Quantentheorie das Gefühl, dass damit eigentlich alle paranormalen Phänomene erklärbar wären. Aber Holm hat die gar nicht im Visier, sondern die Esoterik. Und esoterisch angehaucht bin ich nun wirklich nicht.

Im ersten Kapitel erklärt er, dass Esoteriker gerne ihre Theorien mit quantenphysikalischen Erklärungen garnieren, damit es sich für die Opfer der Scharlatanerie anhört, als hätte der Quark eine wissenschaftliche Grundlage, und natürlich um Rückfragen von vornherein zu vermeiden. Sollte mir also jemand mit so einem Quatsch kommen, dann werde ich eine Rückfrage stellen, nämlich: "Was denken Sie wollte Schrödinger mit seinem Gedankenexperiment mit der gleichzeitig toten wie lebendigen Katze aussagen?" Die Frage habe ich tatsächlich schon Leuten gestellt, die sich allen Ernstens mit mir über Quantentheorie unterhalten wollten. Meistens wurde darauf schnell das Thema gewechselt.

Es ging weiter mit der Relativitätstheorie, die für die meisten Menschen ein absolutes Mysterium darstellt. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich damals aus lauter Neugierde ein Lehrbuch über die Relativitätstheorie aus der Bücherei ausgeliehen hatte, weil ich nicht warten wollte, bis sie im Physik-Leistungskurs drankam. Irgendwie war ich danach ein wenig enttäuscht, wie simpel sie eigentlich ist, und fragte mich, wieso nicht schon viel früher Physiker darauf gekommen sind. Aber Einstein war eben ein Genie. Holm räumt mit dem Mythos auf, dass Einstein ein schlechter Schüler gewesen sei und dass er von anderen Wissenschaftlern verkannt wurde. Einzig vom Nobelpreiskomitee wurde er wohl verkannt, da dieses die Theorie nicht verstanden hatten.

Und schon ging es an die Quantenmechanik mit dem Welle-Teilchen-Dualismus, dem Tunneleffekt, Verschränkung und Schrödingers mittlerweile toter Katze. Holm kritisiert auch John Gribbin, von dem ich allerdings nur die beiden Bücher Schrödingers Kätzchen und Auf der Suche nach Schrödingers Katze kenne, mit denen eine Idee von der Quantentheorie in meinem Kopf entstand, nicht aber seine anderen Bücher. Diese sollen in die Richtung der Esoterik gehen, die die Welt der Quanten versuchen, auf unsere Alltagswahrnehmung zu übertragen. Mich beschlich damals beim Lesen der Bücher das Gefühl, dass man damit paranormale Phänomene erklären könnte, aber nicht, dass John Gribbin ein Esoteriker wäre. Das kam dann erst mit Michael Talbot.

Aber gerade an dem Beispiel des Tunneleffektes beschreibt Holm sehr gut, wie ich die Dinge sehe. Dass alle Teilchen eines Menschen gleichzeitig einen Sprung von mehreren Zentimetern machen würden, dass es möglich wäre, durch eine Wand zu gehen, ist so extremst, extremst, extremst, ich sage es nochmal: extremst unwahscheinlich, dass wir es in unserer Alltagswelt durchaus als "unmöglich" bezeichnen dürfen. Aber genau, wie ein Punkt in der Mathematik keinen Raum einnimmt, so ist es eben mathematisch korrekt gesehen nicht ganz unmöglich ;-)

Interessant für mich war aber die Erklärung, wieso es ohne den Tunneleffekt keine Kernfusion in der Sonne geben kann. Das hat mein Weltbild nochmal um ein Puzzlestück ergänzt. Dass die Quantenverschränkung nichts mit Beamen/Teleportation zu tun hat und die dazugehörigen Schlagzeilen Unsinn waren, war mir eigentlich schon damals sofort klar gewesen. Aber dafür um so mehr mit abhörsicherer Verschlüsselung.

In dem Kapitel über Quantencomputer stand etwas von einem Schwurbler, der den Mythos verbreitet, es gäbe ein Wunderöl namens Black Goo, das er als Globuli an Leichtgläubige vertickt. Das erinnerte mich an das Spiel World of Goo auf der Wii, das ich eigentlich ganz witzig fand.

Ich fand es schon interessant, dass Angela Merkel ihren Doktortitel in Quantenchemie gemacht hat, ein Wissenschaftsfeld, das ich bis dato gar nicht kannte. In dem Buch gibt es noch ein neues Wissenschaftsfeld, das ich noch nie gehört habe, nämlich Quantenbiologie. Sehr interessant!

Die wichtigste Erkenntnis aus dem Buch dürfte jedoch sein, dass eben nicht alles miteinander verschränkt, oder wie Esoteriker gerne behaupten "verbunden" ist, denn dieser Effekt tritt nur auf, wenn die Teilchen vollständig von der Außenwelt abgeschirmt sind, was in der uns umgebenden Welt schlichtweg niemals passiert.

Meine bisherige Vorstellung, dass das Paranormale aber doch irgendwie mit der Quantenphysik erklärbar sein könnte, wurde auf Seite 167 zerschlagen. Insofern hat mir das Buch tatsächlich den Kopf etwas zurechtgerückt.

Überrascht hat mich die Aussage, Tachyonen würden nicht existieren. Dabei können zumindest schwach wechselwirkende Tachyonen nicht ausgeschlossen werden, sondern nur Tachyonen mit elektrischer Ladung oder mit Farbladung, also einer starken Wechselwirkung. Allerdings erscheint es mir mit meinem bescheidenen physikalischen Wissen unsinnig, dass es nur Tachyonen mit schwacher Wechselwirkung, nicht aber mit starker Wechselwirkung geben sollte.

Eine weitere Erweiterung meines Weltbildes war die Aussage, dass Elektronen punktförmig sein sollen. Das ist wirklich schwer vorstellbar. Ich bin baff. Ich hatte wirklich gedacht, dass dies nur in der reinen Mathematik möglich wäre. Aber meines Wissens nach wird in der Quantentheorie auch mit der imaginären Einheit gerechnet, und die Wurzel aus -1, naja, können wir uns mit unserem Alltagswissen nun wirklich nicht vorstellen oder gar glauben, dass es irgendetwas mit der realten Welt zu tun haben könnte.

Irgendwie schockiert mich die Vielzahl an Hochgelehrten, die aus der Wissenschaft kommen, aber trotzdem wissenschaftlichen Unsinn verbreiten. Entweder ist Bildung manchmal eben doch nicht der Weisheit letzter Schluss und man kann sich durch das Studium mogeln, ohne die Materie verstanden zu haben, oder es gibt in der Esoterikszene einfach zu viel Geld zu verdienen, als dass manch einer diese Schätze aus rein moralischen Gesichtspunkten ungehoben lassen möchte. Den Esoterikern kann man höchstens den Vorwurf machen, dass sie sich von dem wissenschaftlichen Geschwafel (in der Science Fiction nennt man das Technobabble) beeindrucken lassen, weil sie von der dahinter stehenden Physik nicht verstehen, und sich deshalb das Geld aus der Tasche ziehen lassen. Physik ist für die meisten Menschen unverständlich, was ich sehr traurig finde. Ich habe aber auch keine Idee, wie man den Menschen die Wissenschaft ohne zu viele mathematische Formeln näher bringen könnte.

Am Ende gibt Holm noch tolle Einblicke in das CERN, und wieso da kein gefährliches Schwarzes Loch geschaffen werden kann. Wer aber ein klein wenig Ahnung, also wirkliche Ahnung von der Quantentheorie hat, der weiß eigentlich, dass diese Befürchtung unbegründet ist. Ich halte es für bedenklich, dass solche Fragestellungen auch noch vor Gericht landen. Das dürfte nicht wirklich zur Wahrheitsfindung beitragen.

Im letzten Kapitel geht es nochmal um die Lorentz-Transformation und Zeitdilitation. Hier kommt man nicht um die Formeln herum, dennoch ist eigentlich in meinen Augen leicht verständlich, wieso es unmöglich ist, die Lichtgeschwindigkeit zu erreichen oder gar zu überschreiten. Aber ich verstehe auch, wenn das den meisten Menschen schon zu hoch ist.

Ich muss mich auf jeden Fall nochmal genauer mit der Kopenhagener Deutung und der Viele-Welten-Interpretation befassen. Bisher hatte ich die Vorstellung, dass bei der Kopenhagener Deutung ein Beobachter unerlässlich wäre, um Realität entstehen zu lassen, was auch als Beweis für die Existenz Gottes angesehen werden könnte. Deshalb war ich eher ein Anhänger der Multiversen, die parallel existieren, nur dass man sie nicht wahrnehmen (messen) kann. Jetzt verstehe ich die Kopenhagener Deutung anders, nämlich dass Ereignisse eben in einer bestimmten Wahrscheinlichkeit eintreten oder eben nicht, was zu einer Unvorhersehbarkeit führt, oder wie Einstein sagte: "Gott würfelt nicht!" Aber vielleicht ist genau dieses Würfeln dafür verantwortlich, dass eben nicht alles vorherbestimmt ist, was doch eine sehr zufriedenstellende Ansicht ist, wenn man nicht schicksalsergeben sein möchte.


Updates

Greelane (30.05.2019): Beweist die Quantenphysik die Existenz Gottes?

Themen: Bücher | Quantentheorie
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